Rundreise durch Namibia und Südafrika

Namibia stand schon lange auf unserer Bucketlist, aber aufgrund der Flugoptionen konnten wir dort während unserer Weltreise leider nicht hin fahren. Somit war Namibia prädestiniert für unseren 3-wöchigen Urlaub in diesem Jahr. Namibia bietet sich perfekt an, um mit einem Campervan oder noch besser einem Auto mit Dachzelt herumzureisen und die Natur zu entdecken. Nach einiger Recherche stellten wir jedoch fest, dass wir in drei Wochen niemals alle Orte besuchen können, die wir interessant finden. Und außerdem wollte ich unbedingt noch einmal in meine absolute Lieblingsstadt Kapstadt zurück. Somit entschieden wir uns für die bequemere Variante einer geführten Tour und nicht für eine Selbstfahrer Rundreise. Hier findest du unsere Tour:

Unsere Tour haben wir über GAdventures gebucht. Mit diesem Veranstalter waren wir bereits drei Wochen in Indien unterwegs und Marius hat Vietnam bereist. Das Schöne ist, dass man auch in kürzerer Zeit sehr viel vom Land sehen kann und durch die Guides auch sehr viel über das Land erfährt. Im Gegensatz zu anderen Ländern fährt man in Afrika nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (die gibt es dort einfach kaum), sondern mit dem sogenannten Lando. Der Lando ist ein Bus, der perfekt für diese Art des Reisens ausgelegt ist und es hat uns sehr gut gefallen so zu reisen.

Auf unserer Tour haben wir bis auf zwei Nächte ausschließlich in Zelten geschlafen. Die Zelte haben wir selbst aufgebaut und auch ansonsten haben wir den Guides beim Kochen, Putzen usw. geholfen. Wenn du lieber etwas luxuriöser Reisen möchtest, kannst du auch eine sogenannte Classic Tour bei GAdventures buchen. Sie ist etwas teurer, du schläfst dafür aber auf den Campingplätzen in Lodges, statt in Zelten:

Auf unserer Tour wurden wir von drei Guides begleitet. Normalerweise gibt es stets zwei Guides für die afrikanischen Touren: Einer fährt den Lando und einer erklärt und organisiert drumherum. Wir hatten zusätzlich noch einen Trainee dabei. Wie auch schon in Indien und Vietnam, waren die Guides wirklich toll! Sie hatten immer gute Laune und haben sich die allergrößte Mühe gegeben.

Unsere Tour ging von Windhoek (Namibia) bis nach Kapstadt (Südafrika). Die Tour selbst dauerte drei Wochen - wir sind aber hinterher noch weitere fünf Tage in Kapstadt geblieben, was wir auch jederzeit wieder so empfehlen würden. Alternativ kannst du deine Tour auch bereits eine Woche vorher in Victoria Falls (Simbabwe) oder (für die ganz Extremen) fünf Wochen vorher in Nairobi (Kenia) starten.

Hier findest du nun eine Übersicht über unsere Route und unsere Tipps zu den einzelnen Stops. Natürlich kannst du diese Route auch mit dem eigenen Auto nachfahren. Wir würden dir dann allerdings empfehlen, etwas mehr Zeit einzuplanen und die Tipps im untersten Absatz zu beherzigen.

In Windhoek blieben wir nur für eine Nacht, da die Stadt nicht besonders viel zu bieten hat. Unsere Unterkunft war auch hier ein Campingplatz, allerdings mit festen Zelten. Ansonsten gab es dort einen Pool und auch ein Restaurant mit einem guten Angebot. Du findest unser Camp hier:

Am nächsten Morgen geht es früh los zum Etosha Nationalpark. Eines der Highlights unserer Tour, denn was ist ein Besuch in Afirka ohne Löwen, Elefanten, Zebras, Giraffen und Nashörner?

Der Etosha Nationalpark ist das zweitgrößte Naturschutzgebiet des gesamten Kontinents und fast 23.000 Quadratkilometer groß. Etosha heißt übersetzt „große, weiße Pfanne“ und der Name ist Programm: Gerade zur Trockenzeit besteht der ganze Park aus einer großen, weißen Fläche mit sehr wenigen Bäumen und daher einer sehr weiten Sicht! Im Etosha Nationalpark machen wir eine ganztägige Safari mit einem speziellen Guide und Safari-Jeep. Über unsere Erlebnisse im Etosha-Nationalpark hat Marius hier mehr berichtet:

Das Damaraland ist eine Region in Namibia, in der viele Menschen der Damara leben. In dieser Region gibt es hauptsächlich zwei Sehenswürdigkeiten: Das Damara Living Museum und Twyfelfontein. Das Damara Living Museum ist ein Museum über die Geschichte und die Kultur der Damara. Heutzutage ist die Kultur nahezu in Vergessenheit geraten. Das Museum rekonstruiert nun die alten Traditionen und zeigt sie den Besuchern, ein schöner Ansatz! Wenn du mehr über eines der ältesten Völker Afrikas erfahren möchtest, ist das Museum auf jeden Fall einen Besuch wert. Aber natürlich sollte dir klar sein, dass auch diese Menschen nach ihrer "Vorstellung" ihre Shirts anziehen und mit dem Auto nach Hause fahren…

Twyfelfontein ist wegen seiner vielen Felszeichnungen bekannt, die teilweise ganze 10.000 Jahre alt sind. Die Zeichnungen wurden damals nach der Jagd angefertigt, um den Zurückgebliebenen zu zeigen, welche Tiere gesehen wurden und um nachfolgende Jäger zu informieren. Die Tour durch Twyfelfontein ist interessant, vor allem wenn man sich für Felszeichnungen interessiert. Aus unserer Sicht ist sie aber kein Muss.

Die Spitzkoppe ist an sich nur ein unglaublich großer Felsen in einer flachen und sehr kargen Gegend. Die Felsen eignen sich zum Klettern und sind super schön zu fotografieren. Außerdem ist der nächste Ort ganze 100 Kilometer entfernt und ich verspreche dir, du hast noch nie so einen beeindruckenden Sternenhimmel gesehen!

Wenn du mehr über Spitzkoppe erfahren möchtest, schau gern bei diesem Artikel vorbei!

Swakopmund ist direkt am Meer gelegen und als Teil der Kolonie Deutsch-Südwestafrika entstanden. Die Stadt war der wichtigste Hafen für Einwanderer aus Deutschland, die sich dort auch größtenteils niedergelassen haben. Auch wenn nach den Deutschen, die Niederländer und die Südafrikaner Namibia kolonialisiert haben, ist Swakopmund immer Deutsch geblieben. Noch heute haben alle Straßen deutsche Namen und auch viele der Geschäfte werden noch immer von deutschen geführt.

Die Stadt selbst hat man allerdings aufgrund ihrer Größe innerhalb einer Stunde besichtigt. Besonders spannend für einen Besuch ist das Umland der Stadt: Das Meer und die großen Sanddünen bieten einige Möglichkeiten für Ausflüge. Über die Aktivitäten in und um Swakopmund hat Marius in diesem Artikel mehr geschrieben:

Die Namib Wüste ist die älteste Wüste der Welt und aufgrund ihrer Größe führt dich bei einem Besuch in Namibia eigentlich kein Weg an der Wüste vorbei. Die Namib Wüste ist ganze 2.000 km lang und recht schmale 160 km breit!

Innerhalb der Wüste befinden sich einige sehr hohe Sanddünen, die höchste von ihnen (Big Daddy) ist ganze 235m hoch und gilt als höchste Sanddüne der Welt. Einige der Dünen dürfen bestiegen werden, die bekannteste Düne ist die Düne 45, die etwa 170m hoch ist. Die Dünen selbst sind nach den Kilometern benannt, die sie vom nördlichen Beginn der Wüste entfernt sind.

Neben den Sanddünen befindet sich in der Namib Wüste zudem der wohl meist fotografierteste Ort Namibias, das Deadvlei. Eine weiße Salzpfanne inmitten der roten Sanddünen - sehr sehenswert!

Der Fishriver-Canyon (auf Deutsch auch Fischfluss-Canyon genannt) ist der zweitgrößte Canyon der Welt. Zwar passt der Grand Canyon in Nevada in den Fishriver-Canyon mehrmals hinein, das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch diese Schlucht gigantische Ausmaße hat: Hundertsechzig Kilometer lang, 27 Kilometer breit und knapp 550 Meter Tief liegt er vor uns und bietet ein grandioses Farbspiel, wenn sich die Sonne so langsam Richtung Horizont neigt…

Es geht über die Grenze nach Südafrika! Beziehungsweise eigentlich ins Niemandsland, denn der Oranje Fluss bildet die Grenze zwischen Namibia und Südafrika. Der Oranje ist ein schöner Zwischenstop auf dem Weg nach Südafrika oder bietet den südlichsten Punkt, wenn deine Rundreise dich nur durch Namibia führt. Eine beliebte Aktivität am Oranje River ist das Kanu-Fahren. Das besondere daran: Du kannst ohne Grenzkontrolle zwischen den Ufern von Namibia und Südafrika wechseln.

Cederberg oder auch Zederberg ist eine Gebirgskette im Nord-Westen Südarfikas, die sich aufgrund ihres Klimas perfekt für den Weinanbau eignet. Und so kommen die meisten südafrikanischen Weine auch tatsächlich aus dieser Region. Wir nutzen den Zwischenstop für eine Weinprobe im Highlanders Weingut, auf dem man gleichzeitig auch übernachten kann. So hast du es nach dem Weintrinken nicht so weit ins Bett! Die Weinprobe kostet 100,00 ZAR (ca. 6,17 Euro) und es werden insgesamt sechs Weine getestet - aus unserer Sicht absolut fair.

Endpunkt unserer GAdventures Tour ist das wunderschöne Kapstadt. Kapstadt ist auch, nachdem ich bereits so einige Städte und Länder besucht habe, meine Lieblingsstadt: Sie vereint weiße Strände, mit hohen Bergen, einer netten Hafenregion und wunderschöner Natur drumherum. In Kapstadt und der Umgebung kann man so viel erleben, dass ich auch nach meinem zweiten Besuch noch lange nicht alles gesehen habe. Was du auf keinen Fall verpassen solltest, habe ich dir in diesem Artikel zusammengefasst:

Auch, wenn wir nicht selbst gefahren sind, haben wir einige Dinge für dich zusammengetragen, die du bei deiner eigenen Route durch Namibia beachten solltest:

Insgesamt hat uns die Rundreise durch Namibia und Südafrika super gut gefallen! Von Südafrika haben wir nur recht wenig gesehen, sodass wir auf jeden Fall noch einmal zurück kommen werden. Namibia hat uns tatsächlich überrascht, denn wir haben vorher nicht gewusst wie wunderschön "Nichts" sein kann! Afrika ist noch einmal völlig anders, als all die anderen Kontinente und das südliche Afrika noch einmal ganz anders als Nordafrika: Die unendlichen Weiten, das viele Nichts, all die Tiere und der ganze Sand sind wirklich schön und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Wir werden definitiv wiederkommen und weitere Länder dieses schönen Kontinents bereisen!