Marius war während seiner Weltreise 2013 zum ersten mal in Thailand und hat dort vor allem den Norden des Landes in sein Herz geschlossen. Ich war 2014 das erste mal dort und habe damals Chiang Mai besucht. Während unserer jetzigen Weltreise stand Thailand eigentlich gar nicht auf dem Plan, aber irgendwie hat es uns nach vier Monaten voller neuer Eindrücke zurück in ein Land gezogen, dass wir schon kennen und in dem wir uns wohl fühlen. So kommt es, dass wir nun bereits während dieser Reise drei Mal in Thailand waren und vielleicht war es nicht einmal das letzte Mal während unserer Weltreise, denn ein bisschen vermissen wir es jetzt schon… Damit du verstehen kannst, was wir an Nordthailand so mögen, haben wir dir hier unsere Gründe zusammengefasst, warum auch du Nordthailand lieben wirst:
1. Chiang Mai lässt keine Wünsche offen
Chiang Mai ist die zweitgrößte Stadt Thailands und eigentlich mögen wir keine Großstädte… Aber Chiang Mai ist anders! Chiang Mai ist zwar groß, das Wesentliche spielt sich jedoch in der Altstadt ab und dort ist alles fußläufig zu erreichen. Die Altstadt ist umgeben von einem breiten Wassergraben und wirkt durch viele kleine Gassen sehr ruhig. An jeder Ecke gibt es nette Cafés und Restaurants und es gibt nichts, was es nicht gibt. Bei einem längeren Aufenthalt in Asien ist es vor allem nett, dass man auch mal zu Starbucks und Co. gehen kann. Außerdem gibt es außerhalb der Altstadt alle möglichen Shoppingcenter, wo man das ein oder andere kaputte Kleidungsstück ersetzen kann. Natürlich hat Chiang Mai, genau wir Bangkok viele verschiedene Tempel im Angebot, mit dem charmanten Vorteil, dass du hier entweder zu Fuß oder mit den günstigen Red Taxis von einem Tempel zum anderen Tempel kommst und kein teures Taxi benutzen musst.
Einer der größten Vorteile von Chiang Mai ist definitiv das gute Internet! Jede noch so kleine Unterkunft hat super schnelles Internet und so ist Chiang Mai einfach perfekt als Zwischenstop um die weitere Reise zu planen und dabei trotzdem noch etwas entdecken zu können. Eines der Highlights während unseres Aufenthalts, war das Art in Paradise Museum. Normalerweise bin ich für Museen nicht einfach zu begeistern, aber hier dreht sich alles um Perspektiven und 3D-Effekte und du wirst garantiert mit hunderten Bildern auf der Kamera das Museum verlassen.
Insgesamt ist Chiang Mai perfekt, um Dinge zu erledigen, um Bangkok aus dem Weg zu gehen und natürlich auch um die anderen schönen Orte in Nordthailand anzuschauen.
2. Chiang Mai als perfekte Basis für die Nachbarländer
Chiang Mai hat einen guten Flughafen, der von überall aus der Stadt für wenig Geld erreichbar ist. Von Chiang Mai aus bekommst du günstige Flüge nach Laos oder Myanmar und benötigst für die Strecke gerade einmal eine Stunde. So haben wir Chiang Mai auch als Zwischenstop zwischen Laos und Myanmar genutzt (Der Zwischenstop dauerte zwar zwei Wochen an, aber ich sagte ja schon, wir lieben diese Stadt!).
Neben günstigen Flügen in die Nachbarländer kannst du auch günstig nach Bangkok oder auf die thailändischen Inseln fliegen. Wir persönlich finden Bangkok schrecklich und sehen das als eine perfekte Gelegenheit Bangkok zu überspringen!
3. Chiang Rai im Hohen Norden von Thailand
Die nördlichste Stadt Thailands, Chiang Rai, liegt direkt an der Grenze zu Laos und so haben wir die Stadt auf dem Weg nach Laos besucht. Nach Laos kommt man, wie eben beschrieben, auch super mit dem Flugzeug ab Chiang Mai, doch wir haben uns in den Kopf gesetzt, mit dem Boot zu fahren. Das ist aber eine andere Geschichte...
Chiang Rai ist etwas kleiner und übersichtlicher, als Chiang Mai und du findest hier nicht alle Vorzüge von Chiang Mai. Aber es gibt trotzdem einige nette Unterkünfte, einen Nachtmarkt und natürlich viele Tempel. Der berühmteste Tempel von Chiang Rai ist der White Temple. Du erreichst ihn am Günstigsten mit dem lokalen Bus. Er fährt alle halbe Stunde am Busbahnhof ab und kostet bloß 20 Baht (etwa 0,50 Euro) pro Person und damit einen Bruchteil eines Taxis. Der Tempel selbst ist sehr touristisch und vor allem voller Chinesen, da die direkt mit dem Reisebus aus Chiang Mai anreisen. Sie sind aber nach ein paar Selfies direkt wieder weg, sodass sie nicht so sehr stören. Trotz der vielen Touristen ist der Tempel, vor allem bei Sonnenschein, sehr schön. Einen komplett weißen Tempel sieht man schließlich nicht alle Tage…
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Der White Tempel... -
...in Chiang Rai
4. Die Berge von Pai
Pai war 2013 das absolute Thailand-Highlight von Marius. Nachdem er mir nun ewig davon vorgeschwärmt hatte, wollte ich natürlich auch dort hin. Über Weihnachten haben wir uns für eine Woche eine Bambushütte gemietet und mit dem Roller die Gegend erkundet. Der Ort selbst ist in den vier Jahren um das fünffache gewachsen, aber die Stimmung ist noch immer sehr gelassen. Es gibt viele nette Restaurants und Bars und natürlich auch viele kleine Läden zum Souvenir-Shopping.
Neben dem kleinen Ort besticht Pai vor allem mit seiner Umgebung. Es gibt schöne Aussichtspunkte auf das komplette Pai-Tal, grüne Reisfelder und den berühmten Pai-Canyon. Natürlich immer wieder kleine Cafés, mit Hängematten oder Hängestühlen. Wo immer man sich in Pai aufhält, die Stimmung ist total entspannt und das ist es, was uns an Pai so gefällt. Es ist nicht so wuselig, wie der Rest von Thailand und nicht so überlaufen, wie die meisten Orte am Meer.
5. Der Mae Hong Son Loop
Um Chiang Mai und Pai zu besuchen und dabei noch die Natur von Nordthailand zu entdecken, kann man einen Roller mieten und den Mae Hong Song Loop entlang fahren. Die Strecke ist ganze 500 Kilometer lang und man sollte sich daher mindestens fünf Tage Zeit nehmen. Da die Straße durch viele Serpentinen führt, ist der Weg nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Der Loop startet und endet in Chiang Mai und führt neben Pai noch an den Orten Mae Hong Son und Mae Sariang vorbei, die sich auch als Übernachtungsstop anbieten.
Während der Fahrt kommt man an vielen schönen Wasserfällen und Tempeln in allen Größen und Farben vorbei. Auch an dem höchsten Berg Thailands dem Doi Inthanon führt der Loop entlang. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf die gesamte Umgebung und der oben errichtete Tempel ist auch einen Besuch wert. Besonders schön an der Fahrt mit dem Roller ist jedoch, dass man das richtige Leben der Thais kennenlernen kann, abseits vom Massentourismus und außerhalb von großen Städten.
6. Die Nachtmärkte von Chiang Mai und Pai
Nordthailand ist vor allem für seine Nachtmärkte bekannt. In Chiang Mai findet jeden Samstag und jeden Sonntag in der kompletten Altstadt ein Nachtmarkt statt, an dem es hauptsächlich alle möglichen Souvenirs zu kaufen gibt. Aus unserer Sicht ist der Markt zwar schön, aber sehr sehr voll und das Streetfood ist dort auch nicht ganz so gut. Im Südwesten der Stadt gibt es allerdings jeden Tag einen Nachtmarkt und der gefällt uns deutlich besser. Es gibt eine größere Auswahl an Essen und der Markt ist nicht so überlaufen.
In Pai findet jeden Abend ab 18 Uhr auf der kompletten Hauptstraße ein Nachtmarkt statt, der sich immer mehr auch auf die Seitenstraßen ausweitet. Er ist noch einmal ruhiger, als der Nachtmarkt von Chiang Mai und verläuft direkt an den Restaurants und Bars des Ortes. So kann man sich erst durch alle verschiedenen Essensstände probieren und am Ende noch ein, zwei Bier in einer der vielen Bars trinken. Definitiv eines meiner Highlights von Pai und einer der entspanntesten Nachtmärkte in Asien.
7. Die Feste in Nordthailand
In ganz Thailand werden zwar die gleichen Feste gefeiert, doch im Norden geht alles ein wenig entspannter zu, als im Süden. Besonders beliebt sind dabei die Neujahrsfeste. Zu unserem Neujahr am 31.12. feiern die Thais genauso gern, wie an ihrem eigenen Neujahr im April. Wir waren dieses Jahr über Silvester in Chiang Mai und haben die tolle Stimmung sehr genossen. Sobald es dunkel wurde, haben die Menschen an vielen Tempeln und überall entlang des Wassergrabens Kong-Ming-Laternen steigen. Die kleinen Laternen aus Papier werden an einem Wachsstück angezündet und mit guten Wünschen in den Himmel gesendet. So ein schönes Ritual und der Himmel war die ganze Nacht übersät von den vielen Lichtern. Viel leiser, als ein Feuerwerk und nicht weniger schön!
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Unser Silvester in Chiang Mai -
...mit tausenden Lichtern!
An ihrem eigenen Neujahrsfest im April feiern die Thais das sogenannte Songkran. Dabei werden die Buddha-Statuen mit Jasmin-Wasser übergossen und in einem großen Umzug durch die Stadt getragen, damit jeder Thai die Möglichkeit hat, sie mit Wasser zu übergießen. Dieses eigentlich sehr gläubige Ritual endet meist in einer riesig großen Wasserschlacht, bei der nicht nur Thais, sondern auch Touristen teilnehmen. Ein tolles Ritual um ins neue Jahr zu starten!
Du siehst: Nordthailand hat eine Menge zu bieten! Wenn wir an Thailand denken, dann denken wir Deutschen oft an seine Inseln und vielleicht noch Bangkok. Zwar hat der Norden des Landes keine Küste, aber er bezaubert mit so vielen anderen Dingen, Menschen und Eindrücken, dass du unbedingt dort hin reisen solltest, wenn du deinen Fuß nach Thailand setzt!
Ist das nicht typisch deutsch? Alle andere Touristen sind Störer nur sie selbst nicht.