Die Vogelinsel Runde

Der größte Vogelfelsen Norwegens - Heimat der Papagaientaucher

Karte

Die Insel Runde ist gerade einmal sechs Quadratkilometer groß und es leben bloß rund 100 Menschen dort. Neben den etwa doppelt so vielen Schafen wirst du dort aber hauptsächlich Vögel antreffen. Mehr als 50.000 Seevogel-Brutpaare wie Basstölpel, Eissturmvögel, Komorane oder Dreizehnmöven nisten hier. Das größte Highlight stellen allerdings die Papageientaucher dar, die hier im Geröll ihre Nester bauen.

Auf Runde ankommen

Runde liegt nördlich an der Westküste Norwegens. Wenn du aus der Richtung Jostedalsbreen Nationalpark oder Geiranger Fjord kommst, beträgt die Fahrtzeit etwa zwei bis drei Stunden und führt dich über viele Brücken und Inseln bis nach Runde. Unter anderem fährst du auch durch den Eiksundtunnel, der mit einer Tiefe von 287 u.NN. der derzeit tiefste Straßentunnel weltweit ist und einmal unter dem Meer hindurch führt. Da gibt‘s jetzt nicht allzu viel zu sehen aber schön zu wissen, wenn du darunter hindurch fährst, ist es dennoch.

Auf Runde angekommen kommst du zwangsläufig an einem Nationalparkzentrum vorbei, das sich für einen kleinen Zwischenstopp lohnt. Es gibt dort eine schöne Ausstellung über den Vogelfelsen selbst, vor allem aber für 10,00 NOK (ca. 0,98 Euro) eine schön warme und saubere Dusche. Da wir den Großteil unserer Reise frei stehen, lohnt sich ein solcher Stop für uns immer. Frisch geduscht geht es somit weiter bis in den Ort Goksøyr. Direkt hinter dem Tunnel gibt es einen recht großen Parkplatz, von dem du die Wanderungen auf den Vogelfelsen starten kannst.

Den Nationalpark entdecken

Der Großteil von Runde besteht aus einem Naturschutzgebiet, durch das mehrere Wanderungen führen. Ausgangspunkt ist der besagte Parkplatz. Von dort läufst du erst einmal ein recht steiles Stück den Berg hinauf, bevor du auf einem Platteau ankommst und dich für eine Richtung des Rundweges entscheiden kannst. Im nördlichen Teil des Nationalparks findest du die beiden Aussichtspunkte „Rauetinden“ und „Skarveura“ von denen du einen tollen Blick auf Runde und die umliegenden Inseln bekommst.

An der Spitze des Berges (Hügels…) angekommen, kannst du einen kleinen Abstecher zum Leuchtturm, dem „Runde Fyr“ machen, allerdings geht der Weg sehr steil bergab und es ist ziemlich windig, sodass wir uns den Weg sparen und den Leuchtturm nur von oben anschauen. Als Hamburgerin habe ich allerdings auch schon größere und schönere Leuchttürme direkt vor der Haustür gesehen. Das ist also nur dann etwas für dich, wenn du dich ein wenig verausgaben möchtest oder aber den Leuchtturm einmal aus der Nähe betrachten magst.

Der Weg führt dich weiter in Richtung Südwesten, an den Brutstellen der unterschiedlichen Vögel entlang. Insbesondere vom „Raudenipa“ aus siehst du die vielen Basstöpel und Eissturmvögel vor ihren Nestern in der Felswand herumfliegen.

Das Highlight sind aus unserer Sicht aber die Papageientaucher, die du am „Lundeura“ sehen kannst. In der Zeit von Ende Mai bis Juli/August brüten sie auf der Insel. Wir waren am 22. August leider gaaanz knapp zu spät dran und konnten so keine Papageientaucher mehr sehen. Die sicherste Zeit, diese wirklich süßen Vögel zu sehen, ist im Mai und Juni. Dann kommen sie gegen Abend ab etwa 18/19 Uhr zu ihren Bruthöhlen, um ihre Jungen zu füttern. Laut Nationalparkzentrum sind sie so sehr an Menschen gewöhnt, dass sie sogar zwischen den Füßen umher laufen, wenn man sich sehr ruhig verhält. Quasi wie der Clownfisch nur als Vogel.

Zwischen diesen Felsen nisten die Papageientaucher

Wenn du die unterschiedlichen Vögel aus nächster Nähe beobachten möchtest, kannst du auch eine Bootstour unternehmen. Direkt neben dem Nationalparkzentrum befindet sich der Bootsanleger, an dem die Touren starten. Man kann sie direkt in der Unterkunft oder auf dem Campingplatz buchen. Da wir leider zu spät für die Papageientaucher waren, haben wir uns gegen eine Bootstour entschieden. Zur richtigen Zeit ist es aber sicherlich ein tolles Erlebnis, denn auch neben dem Federvieh besticht die Insel durch ihre aufragenden Klippen und ihre karge Schönheit.

Dort unten ist ganz klein eines der Boote zu sehen

Übernachtungen auf Runde

Auf Runde gibt es tatsächlich nur einen einzigen Campingplatz, in dem Ort Goksøyr selbst. Wir haben dort nicht übernachtet, da wir von den schlechten Bewertungen bei Google etwas abgeschreckt wurden. Tatsächlich standen die Wohnwagen dicht an dicht und der Campingplatz war selbst Mitte August, also nach der Papageientaucher-Saison, sehr voll. Es scheint, als würde es ansonsten auf der Insel nicht erlaubt sein, wild zu campen (Nationalpark). Direkte Verbotsschilder haben wir allerdings nur auf dem oben erwähnten Parkplatz gesehen. Wenn du auf Runde übernachten und nicht wild stehen möchtest, haben wir neben dem Campingplatz einen privaten Spot entdeckt, bei dem man mit direktem Meerblick stehen kann.

Wir sind nach unserer kleinen Wanderung lieber ein Stück zurück in Richtung Festland gefahren und haben auf einer Art Picknickplatz auf der Nachbarinsel Leinøya übernachtet. Die Straße war zwar etwas zu hören, aber der Ausblick war großartig und wir konnten auf den Picknickbänken am nächsten Morgen in der Sonne frühstücken.

Norwegen

Leinøya, Norwegen

Rastplatz mit Picknickbänken und Meerblick

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Wir hatten an dem Tag wunderbares Wetter und haben den kleinen Ausflug sehr genossen. Auch ohne die Papageientaucher waren die Wanderung eine schöne Abwechslung zu den sonst sehr bergigen Wanderungen in den Fjorden.

Auf unserer Reise durch Norwegen versuchen wir jeden Sonnenstrahl mitzunehmen
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