Glühwürmchen Höhle

Von dunklen Höhlen und den Hobbits

Bilbo, Frodo und das Pfeifenkraut: Auf Stippvisite im Auenland!

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Die Zeit vergeht schnell in Neuseeland und man erlebt so viel in so kurzer Zeit, dass ich noch weniger mit der Verarbeitung hinterherkomme als in den mittlerweile fast fünf vergangenen Monaten meiner Reise. Nach einem Tagesstop am Hot Water Beach, an dem man bei Ebbe ein Loch in den Sand buddeln und sich daraufhin in heißes Termalwasser legen kann, geht es für mich weiter auf der neuseeländischen Nordinsel. Ich bestreite die Wege zwischen meinen Zielorten wie auch in Australien mit dem Bus. Günstiger und entspannter als ein Auto mieten und selbst fahren, alleine macht das sowieso keinen Spaß und die Zeit für Am-Fenster-Hängen und Träumen nimmt man sich besser im Bus als als Fahrer im Auto…

Unterwegs bin ich mit Kiwi Experience, einem sehr bekannten Busunternehmen hier in Neuseeland. Zwar gibt es auch noch den ein oder anderen Konkurrenten aber quasi jeder busfahrende Backpacker benutzt es hier. Der Busfahrer erzählt während der Fahrt viel über Neuseelands Geschichte und gibt die ein oder andere Anekdote zum Besten. Sehr oft hält er auch an schönen Flecken an und lädt uns zu einem kleinen Spaziergang durch z.B. ein Naturschutzgebiet, eine alte Goldgräbermine oder auch mal an einen versteckten Strand ein. Neben dem reinen Transport und den Stops kann man in den Bussen auch gleich die Aktivitäten im Zielort buchen und bekommt darauf auch noch teilweise ziemlich ordentliche Rabatte. Aus dem Bus springen und sorglos sofort mit dem Spaß loslegen ist eine Eigenschaft von Kiwi Experience, die ich sehr schnell sehr schätzen gelernt habe. Ein garantiertes Bett bei der Ankunft lässt den Reisenden ebenfalls deutlich entspannter fahren, gerade momentan in der Hochsaison.

Gerüchte, in den Bussen treiben nur besoffene Jugendliche ihr Unwesen, kann ich bisher nicht bestätigen. Zwar gibt es schon mal die ein oder andere schwer nervige Gruppe (meistens Briten) aber denen kann man dadurch sehr leicht aus dem Weg gehen, dass man einfach einen Bus später nimmt. Bei meinem Zeitpolster von sechs Wochen für eine vorgesehene Reiseroute von drei Wochen ist das also mehr als machbar und wurde von mir auch bereits einmal in Anspruch genommen, für nervenaufreibende Mitfahrer ist mir meine Reisezeit einfach zu kostbar. Ansonsten sind die Mitreisenden kulturell und alterstechnisch bunt gemischt, es ist von allem was dabei.

Die Glühwürmchen Höhlen

Der erste Stop nach Hot Water Beach ist Waitomo. Was kann man hier machen? Fast nichts, hier gibt es nicht mal einen Geldautomaten oder einen Supermarkt, aber ein auf der Welt einzigartiges Höhlensystem. Grund für mich, einmal Caving auszuprobieren. Als ich dann aber in voller Klettermontur vor dem sechsundreißig Meter tiefen dunklen Abgrund mitten im Wald stehe, wird es mir dann doch was mulmig. Da soll ich runter? Kloß im Hals runtergeschluckt und ab gehts (siehe Titelbild). Nach etwa zehn Metern in der völligen Dunkelheit und noch 26 dunklen Metern unter mir bekomme ich vor lauter Anspannung einen Krampf in meiner rechten Bremshand und kann mich mit Mühe und einem Reflexgriff der linken Hand noch vor dem Abrutschen bewahren, das ist Adrenalin pur!

Ich steige in den Abgrund der Höhle
In den Abgrund

Als erster der kleinen Gruppe unten angekommen lösche ich das Licht meiner Helmlampe und was ich sehe, verschlägt mir fast den Atem: Millionen und Abermillionen von Glühwürmchen leben hier an der etwa zehn Meter hohen Höhlenwand und -decke. Selbst mit gelöschtem Licht kann man hier Umrisse und Gesichter erkennen, erhellt von scheinbar unendlich vielen kleinen Lichtern…

Glühwürmchen Höhle
Glühwürmchen

Weiter geht es im fünf Kilometer langen Höhlensystem. Wir klettern über dunkle Schluchten, fliegen an Ziplines durch die pechschwarze Höhle ins Unbekannte, schwimmen mit einem eiskalten unterirdischen Höhlenfluss und klettern Wasserfälle hinauf. Bei letzterem stelle ich mich etwas ungeschickt an und werde vom Wasserfall erfasst und durch seine Gewalt mit dem Kopf derart fest unter das Wasser gedrückt, dass ich mich mit eigener Kraft nicht mehr über die Wasseroberfläche drücken kann. Gerade als mir die Luft auszugehen droht, ist unsere Tourguide zur Stelle und zieht mich mit einem kräftigen Ruck an meiner Klettergarnitur aus dem Wasser. Es ist eben ein Extremsport und man muss wachsam sein. Glück gehabt, denke ich, als ich an der Spitze der Gruppe nach fünf Stunden im Dunkeln und Nassen völlig am Ende meiner Kräfte den letzten Wasserfall hinaufklettere und das Tageslicht erblicke.

Auenland: Zu Besuch bei den Hobbits

Danach geht es gemächlicher zu und so rollen wir am nächsten Morgen auf dem Weg nach Rotorua auf dem Parkplatz von Hobbiton ein. Hier steht das original Filmset aus Peter Jacksons "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit" (Anmerkung: Auf Jana's Wunsch möchte ich hier ihre unendliche Bereitschaft, mit mir gegen ihren Willen in "Der Hobbit" gegangen zu sein, hervorheben!) und kann mit geführten Touren zu einem leider sündhaft teuren Preis besichtigt werden. Dennoch: Wenn man einmal hier ist, sollte man sich das einfach nicht entgehen lassen und so lassen wir uns zwei Stunden durch das Auenland führen.

Fühlen wie die Hobbits
Hobbtion

Das Set ist absolut lieblich eingerichtet und man könnte hier glatt ein paar Wochen entspannen und Urlaub machen, wenn das möglich wäre. Die Hobbit-Bauten sind allerdings wesentlich kleiner als gedacht und so könnte es ein wenig unkomfortabel werden. Unsere Tour endet mit einem Glas britischem Ale im Pub "Zum Grünen Drachen", eine Originalreplik aus den Filmen und wirklich schwer gemütlich…

Weiter geht es nach dem Set nach Rotorua, die Kulturhauptstadt der Maori und geothermales Wunderwerk. Dort blubbert und dampft es aus jeder Ritze des Bodens. Nach den schnellen Tageswechseln der letzten Tage werde ich dort drei Nächte bleiben und wieder ein wenig herunterschalten. Herunterschalten kann man in diesem schönen Land sowieso ziemlich gut, das scheint den Kiwis und Maori irgendwie im Blut zu liegen. Kein Wunder, bei dreißigmillionen entspannter Schafsgesellen…

Ein Schaf
Schaf
Kommentarbereich anzeigen
  1. Norman Förster am 13. Dezember 2013 um 14:26 Uhr

    Oh mann ... und hier bibberts einen. Freue mich dass es Dir weiterhin so gut geht und es Dir gut gehen lässt! Viel Spaß weiter auf Deinem "Trip".

  2. Anne Kathrin am 12. Dezember 2013 um 18:55 Uhr

    Mein Lieber…. was für ein Kontrastprogramm!!! Halt dich wacker :))

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