Wenn man sich nicht entscheiden kann welche Orte man sich angucken soll, ist es meistens am einfachsten ein Auto zu mieten und drauf los zu fahren. Genauso machen wir es bei unserer Reise nach Portugal. Unterwegs bin ich mit meinen beiden Schwestern und meiner Mutter. Unfassbar günstige Flüge nach Portugal gibt es bei Ryanair! Von Hamburg aus kommt man so für etwa 25,- € die Strecke nach Lissabon oder Porto. Jetzt kannst du dir sicherlich schon unsere Route denken? Genau! Von Lissabon bis nach Porto - natürlich mit einigen geplanten oder auch ungeplanten Zwischenstops: Während unseres Roadtrips wohnen wir die komplette Zeit in unterschiedlichsten Airbnb-Wohnungen. Abgesehen davon, dass es deutlich günstiger ist, als ein Hotel, finde ich es auch viel schöner. Man bekommt direkt ein Gefühl für den Ort und viele tolle Tipps von Einheimischen.
Start in Portugals Hauptstadt: Lissabon
Das Land begrüßt uns an unserem ersten Tag direkt mit strahlendem Sonnenschein und knapp 30 Grad. Das hatten wir im Mai gar nicht erwartet! Marius hat es damals in Lissabon wettertechnisch ja ziemlich übel erwischt. Also Auto abgeholt und in die Innenstadt gefahren. Hier direkt mein erster Tipp: Wenn es geht, hol dir dir das Auto erst, nachdem du dir Lissabon angesehen hast. In der Stadt selbst brauchst du eigentlich kein Auto und das Parken in Lissabon ist schweineteuer. Wenn du das Auto doch dabei hast, versuche einen Parkplatz auf der Straße zu finden, dort musst du immerhin nachts nichts zahlen.
Wir wohnen direkt in der Innenstadt Lissabons im Appartement von Hugo. Es ist so zentral gelegen, dass wir alles zu Fuß ansehen können und dank der guten Tipps von Marius wissen wir auch direkt, was wir sehen wollen: Wir verbringen die meiste Zeit in der Altstadt. Die schönen Gassen, mit ihren kleinen Läden und niedlichen Restaurants, machen wirklich den Charme Lissabons aus. Insgesamt bleiben wir zwei ganze Nächte in Lissabon. Wenn du mehr Zeit hast, lohnt es sicher sicherlich, noch in die kleinen Dörfer rund um die Stadt zu fahren. Mehr liest du im ausführlichen Reisebericht von Marius über Lissabon. Ein Tipp, den ich hier aber nicht unerwähnt lassen möchte ist die abendliche Bootsfahrt auf dem Tejo. Vom Wasser aus sieht jede Stadt noch einmal ganz anders aus und Sonnenuntergänge sind sowieso immer toll!
Cabo da Roca: Das Ende der Welt? Zumindest aber Europas…
Von Lissabon geht es für uns in etwa einer Stunde zum Cabo da Roca. Das Cabo da Roca ist der westlichste Punkt des europäischen Festlandes. Früher galt es als Ende der Welt und auch heute noch wirkt es, als wäre hier wirklich die Welt zu Ende: Außer uns ist keine Menschenseele zu sehen und vor uns liegt der Atlantik, dessen Wellen unaufhörlich gegen die Felsen schlagen. Und dahinter ist einfach: Nichts... Es ist schon eine komische Vorstellung, dass das nächste Festland hier Amerika sein soll. So spektakulär, wie es sich anhört, ist es dann am Ende aber auch nicht. Das Cabo da Roca ist ein großer Felsen, eine 140 Meter hohe Klippe mit einem einsamen Leuchtturm darauf. Schön ist es hier aber dennoch...
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Der Leuchtturm... -
...am Ende der Welt
Die Festung von Peniche
Nach einer weiteren Stunde Autofahrt erreichen wir Peniche, eine Halbinsel an der Westküste von Portugal, die vor allem unter Surfern sehr beliebt ist. Es gibt zwei schöne Strände, die sehr gut zum Baden geeignet sind, da das Wasser sehr flach ist. Doch wir staunen nicht schlecht, als wir ins Wasser gehen wollen, denn mit gerade einmal 16 Grad lädt der Atlantik nicht wirklich zum Baden ein. Wir setzten uns lieber in eine windgeschützte Strandbar und genießen den strahlenden Sonnenschein. Später fahren wir zu Peniches Festung. Sie liegt mitten im Meer und ist nur über einen kleinen Weg erreichbar!
Der kleine Fischerort Nazaré
Am Abend des selben Tages fahren wir weiter nach Nazaré, wo Cristina in ihrem süßen Appartement auf uns wartet. Die Wohnung hat uns von allen Airbnb am allerbesten gefallen: Alles ist noch irre neu, sehr hell und schön eingerichtet. Leider bleiben wir nur zwei Nächte... Beim nächsten mal würde ich daraus definitiv mindestens eine Woche machen! Heißer Tipp!
Nazaré selbst ist ein schöner Fischerort und unter anderem bekannt für die höchste surfbare Welle der Welt. Bis zu 24 Meter werden die hoch! In Nazaré gibt es einen schönen, breiten Sandstrand, der auf beiden Seiten von hohen Felsen eingerahmt wird. Die hohen Wellen befinden sich etwas außerhalb des Ortes, sodass man an dem Hauptstrand gut baden gehen kann. Wir verbringen den kompletten Tag am Meer, besonders schön ist es am nördlichen Ende des Strandes, durch die hohen Felsen ist es hier nahezu windstill.
Essen gehen kannst du in Nazaré sehr gut, da an der Strandpromenade und auch in den kleinen Seitengassen viele Restaurants liegen. Richtig portugiesisch und viel weniger touristisch sind die Restaurants im historischen Stadtteil Pederneira. Besonders gut gefallen hat es uns bei Tosca, die Besitzerin Marta ist sehr bemüht und wir haben sehr guten Fisch gegessen. Zum Frühstück holen wir uns auf dem lokalen Markt traumhafte Brötchen und viel Obst zu günstigen Preisen. Der Markt hat übrigens jeden Tag bis 14 Uhr geöffnet. Insgesamt ist Nazaré noch nicht zu touristisch, besonders auf dem Markt und in den umliegenden Läden haben wir immer nur Portugiesen getroffen, denn sie kommen hierher um Urlaub zu machen. Ein gutes Zeichen!
Die Weinberge von Pinhão
Nach nur drei Tagen in Nazaré müssen wir leider schon weiter und unser Weg führt uns in die Weinberge nach Pinhão. Das Duoro-Tal ist eines der berühmtesten Weinanbaugebiete der Welt und die Heimat des süßen Portweins. Drei Stunden und zahlreiche Serpentinen später erreichen wir endlich unsere Unterkunft. Und was macht man in den Weinbergen? Natüüürlich, eine Weinprobe! Auf dem Duoro kannst du übrigens auch eine Bootstour machen und tiefer in die Weinberge hinein fahren. Allerdings sind heute etwa 34 Grad und wir entschließen uns lieber im Schatten zu bleiben. Nach einem schönen Abendessen mitten in den Weinbergen, fahren wir anschließend weiter nach Matosinhos, einem Strandort in der Region um Porto.
Matosinhos: Der Stadt-Strand von Porto
Unsere spontane Planänderung führt uns nach Matosinhos, da wir bei über 30 Grad nicht ganze fünf Tage in Porto verbringen wollen. Matosinhos ist an dem südlicheren Strand sehr touristisch. Hier stranden (Wortwitz) dank der guten Bahnverbindung zu Portos Innenstadt jeden Tag abertausende Touristen und genau das kann ich am Strand einfach so gar nicht leiden. Martha, die Besitzerin unserer Airbnb Wohnung gibt uns daher den Tipp an den nördlicheren Strand zu fahren. Er ist ohne Auto eher schwer erreichbar, aber es lohnt sich! Trotz des guten Wetters ist es dort recht leer und wir können endlich baden gehen: Die Felsen vor der Küste haben einige natürliche Pools geschaffen, sodass die Wellen bereits auf dem Meer gebremst werden. Wir verbringen zwei schöne Tage am Meer, bevor wir in Richtung Innenstadt von Porto weiter fahren.
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Am Ende des Duoro... -
...liegt der Strand von Matosinhos
Porto: Großstadt-Feeling in Portugal
Unsere letzten Tage verbringen wir in Porto, der zweitgrößten Stadt Portugals. Im Gegensatz zu Lissabon ist Porto noch nicht so überlaufen und es ist angenehm, dass die Speisekarten nicht in 20 Sprachen übersetzt wurden: Ein sicheres Indiz dafür, dass hier Tourismus noch nicht allgegenwärtig ist! Wir wohnen in einer schönen Wohnung mitten in der Altstadt und können so alles zu Fuß erreichen. Wie in Lissabon ist die Altstadt an einem Berg gelegen, sodass Muskelkater auch hier zur Tagesordnung gehört. Aufgrund des heißen Wetters entschließen wir uns, eine Bootsfahrt über den Duoro zu machen und die Stadt vom Wasser aus zu bestaunen. Mehr über diese Stadt findest du in meinem Reisebericht über Porto:
Insgesamt waren wir mit unserem kleinen Roadtrip durch Portugal sehr zufrieden. Ich würde beim nächsten Mal gern etwas mehr Zeit einplanen und eventuell noch weiter in den Süden fahren wollen.