Backpacking hört sich nach Treibenlassen und Entspannung an. Das kann es sein, allerdings sollte ein wenig Vorbereitung schon dazugehören, damit du aus deiner Reise das Beste herausholen kannst: Meistens bist du an diesem Ort der Welt wahrscheinlich nur einmal im Leben, da musst du also auch das Beste rausholen, ein Rucksack allein macht nämlich leider keinen Backpacker aus dir... Wir haben dir hier einige Tipps für deinen ersten Backpacking Trip zusammengestellt und auch wenn du schon öfter mit Backpack unterwegs bist, findest du hier vielleicht noch den ein oder anderen Tipp.
1. Finde das richtige Reiseziel fürs Backpacking
Sicherlich gibt es eine Region auf der Welt die dich ganz besonders reizt. Allerdings gibt es sicherlich auch viele Orte, die du vorher noch nicht auf dem Schirm hattest. Ich wette es wird passieren, dass du schon während deiner Reise viele Leute triffst, die von wunderschönen Orten reden. Und noch während du unterwegs bist, wird sich deine Bucketlist für viele weitere Reisen füllen.
Doch irgendwo musst du starten. Für den Anfang eignen sich am Besten die Länder in denen es schon viel Tourismus gibt und wo die Infrastruktur gut ausgebaut ist. Bestimmt möchtest du auch einsamere Ecken sehen und nicht nur Touristenhochburgen. Doch auch in touristischen Ländern wie Thailand gibt es noch einige ruhigere Ecken! Wichtig für die Auswahl des Landes ist natürlich auch dein Budget. In Australien wirst du pro Tag sicherlich deutlich mehr ausgeben, als in Südostasien.
2. Wähle den richtigen Reisezeitraum
Viele Reiseführer und Portale warnen vor "schlechten" Reisezeiten und raten die Regenzeit zu meiden. Aber sind wir ehrlich: Die perfekte Reisezeit gibt es sowieso nicht. Natürlich gibt es Zeiten, die besser sind als Andere, aber lass dich nicht von Regenzeiten abschrecken. Wir waren auch zur Regenzeit in Asien und es war traumhaft! Nachmittags kann es eine Stunde regnen aber ansonsten ist das Wetter wunderbar warm und sonnig! Der größte Vorteil der "schlechten" Reisezeiten ist, dass dann weniger Leute unterwegs sind und alles deutlich günstiger ist. Wenn du also eine Stunde Regen am Tag in Kauf nimmst, bekommst du dafür weniger Touristen und sparst ordentlich Geld. Und mal ehrlich? Auch wenn wir selbst Touristen sind, so richtig mag ja eigentlich niemand andere Touristen, oder?
3. Suche dir den passenden Reisepartner
Wenn du noch nie eine Backpacking-Reise gemacht hast, wirst du sicherlich lieber mit jemandem zusammen reisen wollen den du kennst. Reisen mit einem Freund oder mit dem Partner geben dir Sicherheit und die Möglichkeit all deine Erlebnisse direkt mit jemandem zu teilen. Aber sei dir dabei wirklich sicher, dass du mit dieser Person ein paar Wochen oder sogar Monate auskommst! Es ist auch nicht unbedingt ratsam, mit der besten Freundin oder dem besten Freund zu reisen: Oft ist es clever, die mitreisende Person gar nicht soooo gut zu kennen (aber auch nicht zu schlecht!), denn auf Reisen zeigt sich oft das wahre Ich und es gibt sicherlich auch in deinem Leben Menschen, die du gerne genau so bewahren möchtest, wie sie sind.
Auch das Reisen auf eigene Faust ist natürlich eine Option, hab keine Angst davor! Alleinreisen heißt nicht allein sein! Du wirst unterwegs auf viele andere Backpacker treffen und kannst dich dann mit ihnen zusammenschließen. Wen würdest du denn eher in einer Hostelküche ansprechen? Das nudelnkochende Pärchen oder den Alleinreisenden, der im Kühlschrank kramt und sein Essen nicht findet? Na siehst du… Und selbst wenn du einmal alleine bist: Einsamkeit auf Reisen kann wirklich sehr, sehr schön sein!
4. Finde günstige Flüge
Sobald du weißt wohin es gehen soll, suche nach günstigen Flügen. Es ist oft sinnvoller erst zu schauen, was es für Flüge gibst bevor du dich auf eine grobe Route festgelegt hast. Wir suchen unsere Flüge immer über Skyscanner, dort kannst du nach bestimmten Regionen suchen ohne das Ziel exakt festzulegen. Gerade wenn es zum Beispiel nach Südostasien geht, gibt es oft Flüge zum Schnäppchenpreis. Auch wenn du gar nicht nach Thailand wolltest, der Flug aber für etwas über hundert Euro zu haben ist: Na dann fliegst du eben noch am selben Tag für fünfzig Euro weiter nach Bali, wo du eigentlich hinwolltest. Flexibilität gewinnt! Zum Einstieg in die wunderbare Welt des Flugpreisfindens sei dir unser Artikel über das Flügesuchen mit Skyscanner ans Herz gelegt
5. Plane eine grobe Route
Der Sinn des Backpacking ist im Grunde, sich fallen zu lassen und keine festen Vorgaben zu haben. Schließlich wäre es schade, wenn es dir an einem Ort gut gefällt, aber du schon nach zwei Tagen weiter musst. Von daher, lass dir Zeit für Spontaneität: Erlebe lieber wenige intensive als viele oberflächliche Momente! Busfahrten kannst du sehr spontan buchen und auch Flüge kannst du eine Woche vorher noch günstig bekommen. Deshalb solltest du dir nur eine grobe Route festlegen. Am besten markierst du auf einer Google Map alle Orte die dich interessieren und überlegst dir dann, wie du sie am Besten kombinieren könntest. Das geht zum Beispiel mit dem wunderbaren MyMaps-Feature von Google. Dabei ist es wichtig, dass du dir nicht zu viel vornimmst. Vielleicht hörst du in einem Hostel von einem Ort, an den du selbst noch nicht gedacht hast? Wenn dein Reiseplan nicht zu präzise ist, ist ein kleiner Abstecher sicherlich drin! Mach dir also einen groben Plan und lass dir genügend Zeit für Zwischenetappen oder spontane Ideen. Weiter kommt man nämlich irgendwie immer!
6. Buche die erste Unterkunft schon vorher
Da du deine Route nur grob planst, kannst du natürlich auch nicht alle Unterkünfte im Voraus buchen. Es lohnt sich aber, wenn du zu Beginn deiner Backpacking-Reise direkt eine erste Unterkunft buchst. So weißt du direkt, wo du nach der Landung hin musst und kannst dich von deinem Flug erholen. Für die Unterkünfte während der Reise würde ich dir empfehlen, einfach den Abend vorher zu schauen, wo du am nächsten Tag übernachten möchtest. Das ist vor allem in überlaufenden Gegenden sinnvoll. Ansonsten kannst du auch einfach spontan in ein Hostel gehen und nach einem Bett fragen. Allerdings darfst du dann nicht so hohe Ansprüche haben: Du bist flexibler, musst aber nehmen, was übrig ist.
7. Überprüfe deinen Reisepass und das Visum
Prüfe schon möglichst früh, ob dein Reisepass lang genug gültig ist. In den meisten Ländern muss der Ausweis bei der Einreise noch sechs Monate gültig sein. Beantrage daher rechtzeitig einen Neuen.
Über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes informierst du dich am besten beim auswärtigen Amt. In vielen Ländern bekommst du das Visum ganz einfach bei der Einreise. Aber zum Beispiel für Vietnam musst du das Visum schon vorher von Zuhause aus beantragen. Außerdem macht es oft auch einen Unterschied, ob du über den Landweg oder mit dem Flugzeug einreist. In Thailand bekommst du am Flughafen beispielsweise ein Visum für 30 Tage, auf dem Landweg nur für 15 Tage. Die Visa-Bedingungen nicht einzuhalten, kann hässliche Konsequenzen haben und das will ja keiner.
8. Informiere dich rechtzeitig über Impfungen
In tropischen Ländern benötigen wir oft andere Impfungen als in Deutschland. Vor allem eine Impfung gegen Hepatitis A und B ist wegen der teilweise schlechten Trinkwasser-Verhältnisse sehr wichtig. Pflicht-Impfungen findest du auch auf der Seite vom Auswärtigen Amt, viele Impfungen sind jedoch nur empfohlen und nicht vorgeschrieben. In den meisten großen Städten in Deutschland gibt es ein Tropeninstitut, wo du dich kostenlos über Impfungen informieren kannst, ansonsten hilft auch der Hausarzt. Die Kosten für die Impfungen werden übrigens von vielen Krankenkassen übernommen!
Das Wichtigste am Impfen ist jedoch, dass du dich rechtzeitig informierst! Bei der Tollwut Impfung musst du beispielsweise drei Mal geimpft werden und zwischen den verschiedenen Terminen müssen einige Wochen Pause liegen. Wenn du noch gar keine Impfungen hast, solltest du sicherheitshalber zwei bis drei Monate vor deiner Reise damit anfangen.
9. Wähle den richtigen Backpack
Zum Backpacking benötigst du natürlich einen guten Rucksack. Das Wichtigste ist hier die richtige Größe zu wählen. Das Problem: Je größer der Rucksack, desto mehr wirst du auch einpacken. Und ich kann dir jetzt schon sagen: Du wirst die Hälfte der Sachen nicht benötigen. Von daher kauf' dir lieber einen 40-50 Liter Rucksack und keinen großen 70 Liter Rucksack. Oder du wagst den richtigen Minimalismus und reist nur mit Handgepäck...
Beim Packen solltest du jedes Teil hinterfragen und nicht einfach alles einpacken. Am Besten versuchst du möglichst platzsparend zu packen, der Zwiebellook ist hilfreich und in den meisten Ländern ist es sowieso warm. Insgesamt sollte dein Backpack nicht mehr als 12-15 Kilogramm wiegen. Und immer dran denken: Egal wo auf der Welt du hinreist, die Menschen dort müssen schließlich auch irgendwo einkaufen: Sonnenmilch, Zahnbürsten und Abschminktücher, die gibt es selbst verständlich auch in anderen Winkeln der Welt.
10. Achte auf die richtige Ausrüstung
Neben dem Backpack sind vor allem Kamera und Smartphone wichtig, damit du all die tollen Eindrücke auch festhalten kannst. Das Smartphone wird dir in allen Lebenslagen helfen: Ob zum Navigieren, um die nächste Unterkunft zu buchen oder um nach Informationen zu suchen. In vielen Ländern bekommst du bereits am Flughafen günstige SIM Karten, aber auch ohne SIM Karte kann das Smartphone sehr nützlich sein. Viele Backpacker nehmen auch einen Laptop mit, da musst du für dich entscheiden, ob du vielleicht unterwegs arbeiten möchtest oder zur Recherche lieber einen Laptop nimmst.
Um schöne Fotos machen zu können, solltest du auf jeden Fall auch eine Kamera mitnehmen. Dafür muss es nicht unbedingt eine Spiegelreflex-Kamera mit vielen Wechselobjektiven sein. Ich nutze für meine Reisen die Canon Powershot G5 X, das ist eine kleine und leichte Kompaktkamera, die aber richtig, richtig gute Fotos macht!
Wenn du diese Tipps beachtest, wird deine erste Backpacking-Reise sicher zu einem Abenteuer, von dem du noch lange berichten wirst. Doch Achtung: Suchtgefahr!